Über uns


"Mühlenbeck hat tolle Hüte"

1925 gründete Willy Mühlenbeck den Betrieb und war damals eines von ca. 15 Hutgeschäften in Wiesbaden und führte nur Herren- und Knabenkopfbedeckungen. Auch Schülermützen, die wie Uniformen die Klassenstufe symbolisierten, und der Konfirmandenhut waren Verkaufsschlager. Als 1953 der Gründer kinderlos verstarb, übernahm Karl-Heinz Voigtländer, der bereits mit seiner Frau Johanna in Bad Schwalbach ein Hutgeschäft führte, den Betrieb. Durch sein Engagement entwickelte sich der kleine Laden in der Faulbrunnenstraße 2 zum führenden Herrenhutgeschäft in Wiesbadens. 1967 zog man in größere Räume in der Mauritiusstraße 6 um. 1983 übernahm der Sohn Andreas Voigtländer nach seinem BWL- Studium das Geschäft. Er nahm verstärkt Damenhüte, Kindermützen und junge, modische Artikel ins Sortiment auf. Auch das Werkstattangebot wurde erweitert.

Im eigenen Atelier werden von Frau Sommerfeld, der Meisterin des Hauses Sonderwünsche angefertigt. Bei so ausgefallenen Kunden, wie dem Elefanten „Benjamin Blümchen“ der Kinderfilmfigur, wurde für eine überlebensgroße Puppe mit Kopfweite 132 cm ein Cowboyhut angefertigt. Hier legt der Chef schon mal selbst Hand an. Sonst ist die Maßanfertigung eher eine Seltenheit. Heute will die Kundin einen Hut oder eine Mütze fertig sehen und gleich mitnehmen. Abgesehen davon, dass eine Serienproduktion viel preiswerter sein kann. So fährt das Team jedes Jahr auf große Modemessen und kauft bei über 30 verschiedenen Lieferanten im In- und Ausland ein. Damit ergibt sich eine Angebotstiefe die ihresgleichen sucht. Vom günstigsten Importhut bis zum exklusivsten Designer-Modell, ob elegant zur Hochzeit oder sportlich auf der Skipiste, von der flippigen Mode bis zum zeitlos konservativen Stil für jeden Geschmack und Anlass das Passende. Das ist die Stärke und gleichzeitige größte Herausforderung, sagt der Inhaber. Die meisten anderen Ladenkonzepte orientieren sich an einem bestimmten Kundentyp. Hier ist es umgedreht, man hat sich auf das Produkt spezialisiert und ist bemüht, jedem Kunden gerecht zu werden. So sind auch die Mitarbeiter sehr verschieden und häufig wollen Kunden nur von „ Ihrer Verkäuferin“ bedient werden, weil diese Sie dann am besten versteht.

Diese Konzept geht auf, nicht nur das Jubiläum in der Zeit des allgemeinen Fachgeschäftssterben spricht dafür, sondern auch die Zufriedenheit der Kunden die manchmal durchaus eine Anreise von Frankfurt, Mannheim, Darmstadt oder Limburg kommen. „Wir wollen das führende Hutgeschäft in Deutschland werden“ sagt Herr Voigtländer. „Auch in einer kleinen Marktnische kann man erfolgreich sein“. Deshalb bleibt man auf Kopfbedeckungen spezialisiert. Handschuhe, Tücher und Schals runden das Kernsortiment ab.

Nach Abschluss der städtischen Sanierungsmaßnahmen des Viertels wurde der Mietvertrag um weitere 20 Jahre verlängert. So wird auch weiterhin die Vielfalt des Wiesbadener Einzelhandels um ein interessantes Fachgeschäft bereichert.

Um stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben, wird mittlerweile auch dieser Internetshop (www.hut-muehlenbeck-shop.de) betrieben bei dem sich schon Kunden von Österreich bis Norwegen eingefunden haben.
_____________________________________________________________________________________________________________________________
Aus der Presse:

Wiesbaden gut behütet
(Quelle: Wiesbadener Kurier)

Hut Mühlenbeck, das Wiesbadener Fachgeschäft, setzt seit 1925 auf Vielfalt und Individualität.
Fünf Mitarbeiterinnen, von der langjährigen Fachkraft bis zur Auszubildenden, beraten gerne mit viel Einfühlungsvermögen und freuen sich über eine interessante Mischung der Kundschaft, die mitunter von weit her kommt. Das Angebot an Kopfbedeckungen und Accessoires ist groß. Vom günstigen Importhut bis hin zum exclusiven Designer-Modell, ob flippig für die Freizeit oder ganz elegant und zeitlos bis konservativ findet hier jeder etwas, was den eigenen Vorstellungen entspricht. Oder aber man probiert einfach mal etwas aus und entdeckt ganz neue Seiten an sich. Schals und Handschuhe runden das perfekte Outfit ab. Firmenchef Andreas Voigtländer hat das Wiesbadener Traditionsgeschäft für die Zukunft fit gemacht. Mit Erfolg! In 2010 erreichte das harmonische Team das erfolgreichste Jahr der 85-jährigen Firmengeschichte und ist sehr stolz darauf. Viele Spezialgeschäfte dieser Art haben den Wandel der Zeit nicht geschafft.  
_____________________________________________________________________________________________________________________________
Aus der Presse:

Geschäft des Monats
(Quelle: sensor Magazin Wiesbaden)

Von Anja Baumgart-Pietsch. Fotos Arne Landwehr.

Crocodile Dundee und J.R. Ewing, Pan Tau und Indiana Jones,  Camilla und Kate, Kleingärtner, Bräute und Skater: Was sie eint, ist der Hut. Sie heißen Stetson, Melone, Fascinator, Borsalino, Dreispitz oder Häkelmützchen –  und haben als Kopfbedeckung immer zwei Funktionen: „Putz und Schutz“, fasst Andreas Voigtländer, Inhaber der Wiesbadener Traditionsfirma Hut Mühlenbeck zusammen. Voigtländer liebt, was er seit 1983 verkauft: „Mit dem Kauf einer Kopfbedeckung kann man in eine Rolle schlüpfen“, sagt der Geschäftsführer, der auf Wunsch der Kundschaft ausführliche Beratung angedeihen lässt.

Ob mir einer der bunten  Fascinatoren steht? Ich darf sie alle aufprobieren, den an Camilla Parker-Bowles erinnernden wippenden Federbusch ebenso wie die lustige pink-grüne Seerosenkreation . Auch einen weißen Strohhut setzt mir Voigtländer auf den Kopf und eine mit zahlreichen Stoffblüten versehene Kappe. „Sehen Sie, wie sich Ihre Haltung verändert?“ freut sich der Hutspezialist über mein Entzücken. „Früher hat man gesagt: Mädchen, setz einen Hut auf, dann gehst du gerade“. Recht hat er: ein Hut trägt zum Image bei, sei es eine coole Skater-Strickmütze ist oder ein korrekter Herrenhut. Und dass sich die Damen mittlerweile nicht nur auf der Pferderennbahn oder royalen Hochzeiten mit Spektakulärem auf dem Kopf zu überbieten versuchen, ist mittlerweile Alltagsgeschäft.

Weltreise durch das Hutregal

„Viele Mädchen kaufen für ihre Abi-Bälle die Fascinatoren“, sagt Andreas Voigtländer. Schwer angesagt sind auch Baseball-Caps in sämtlichen Farben. Natürlich kommen auch die, die alle paar Jahre immer die gleiche Prinz-Heinrich-Mütze nachkaufen oder der klassische „Fahrer mit Hut“, lacht der Inhaber. Er bedient Alltägliches und Träume aller Art mit den Kreationen aus aller Welt. Einmal um den Globus führt die Reise im riesigen Hutregal, vom texanischen Stetson über den südamerikanischen Panamahut bis zum italienischen Borsalino. Ganz neu hat Voigtländer eine absolute Seltenheit im Sortiment: Ultra-robuste Hüte der kanadischen Firma Tilley. „Die haben eine lebenslange Garantie und kommen mit Owner’s Manual, sie sollen unsinkbar sein, regendicht und für alle Arten von Expeditionen geeignet“, schmunzelt der Inhaber, der sein Sortiment ständig erweitert.

Neuerdings kann man die Mühlenbeck-Hüte auch im Internet bestellen. „Mein erster Online-Kunde kam aus Japan“ berichtet Voigtländer. Doch wer dort Hüte, Mützen oder Kappen ordert, bringt sich um das Vergnügen des Anprobierens, des Anfassens und vor allem der netten Typberatung. Sonderanfertigungen, Anpassungen und Reparaturen sind übrigens auch kein Problem. Wenn eine Braut zum Beispiel eine ganz spezielle Vorstellung hat, was sie an ihrem schönsten Tag auf dem Kopf tragen möchte, dann ist für Andreas Voigtländer und seine kompetenten Mitarbeiterinnen nichts unmöglich. „Obwohl die meisten erstaunt sind, was ich dann doch bereits fertig aus dem Regal holen kann“, sagt der Herr über mehr als siebentausend ständig vorrätige Kopfbedeckungen.

Preisspanne: 7 bis 1000 Euro

Bei sieben Euro geht das Angebot schon los: Dafür gibt’s den „klassischen Kleingärtnerhut“ aus Stroh. Nach oben ist natürlich beliebig Luft: Eines der teuersten Modelle ist der „J.R.-Hut“, den Andreas Voigtländer zum Anfassen aus dem obersten Regal nimmt: Er ist aus Biberhaar, weich wie ein Babypopo und dennoch stabil und regenfest. „Der kostet an die tausend Euro“, sagt der Händler, der sich um die Zukunft seiner Branche keine Sorgen macht: Hüte sind heute zwar Accessoires, kein unverzichtbarer Bestandteil korrekter Kleidung wie einst. Doch gerade weil man mit Hüten entweder ein Stück Individualität kauft  oder auch gerade die Zugehörigkeit zu einer Gruppe demonstrieren kann, wird es immer Kunden geben, die das breite Angebot schätzen. „Wir wollen eines der besten Hutgeschäfte Deutschlands sein“, sagt Voigtländer selbstbewusst. Dazu gehört für ihn auch, ständig informiert zu sein, welche Hutmodelle gerade aus Film und Fernsehen den Weg auf Deutschlands Köpfe finden wollen.

Hut Mühlenbeck, Mauritiusstraße 6, 65183 Wiesbaden, Tel.: 0611:374651

http://www.hut-muehlenbeck-shop.de/


Die schöne Welt der Männerhüte

Männer wagen sich wieder unter eine Kopfbedeckung. Die ist im besten Fall so individuell, wie sie selbst sind. Unser Autor besuchte das Wiesbadener Traditionsgeschäft Hut Mühlenbeck und besingt hier seinen geliebten Borsalino.

Modisch soll der Hut schon sein.
Modisch soll der Hut schon sein.

So also sieht das Paradies aus. Es zischt geheimnisvoll. Heißer Wasserdampf entweicht dem glänzenden Metallpilz. Ein hellgrauer Stetson wird auf dem Dämpfer gerade liebevoll in Form gebürstet. Andreas Voigtländer betrachtet es mit Wohlgefallen. „Der Stetson ist der Überflieger bei den Herren“, sagt er. Mischt den Markt auf. Auch in Deutschland.
Voigtländer muss es wissen. Der 54-jährige erinnert verdammt an den jüngeren Gene Hackman, den mürrischen Drogenfahnder Jimmy „Popeye“ Doyle in „French Connection“. Aber Voigtländer ist nicht mürrisch, sondern wirkt fröhlich. Pfiffig. Er hat sein Berufsleben dem Hut gewidmet, besonders dem für Männer. In der dritten Generation führt er Hut Mühlenbeck, das Traditionsgeschäft in Wiesbaden. 1925 gegründet, „für Herren- und Knaben-Kopfbekleidung“, wie es damals hieß. „Als Männer ohne Hut nicht vor die Tür gingen“, sagt Voigtländer.

Männer bekennen sich wieder zum Hut
Zwischendurch lebten Männer für Jahrzehnte ohne. Doch seit einiger Zeit ist alles anders. Männer bekennen sich wieder zum Hut. Trauen sich was. Ein Comeback. Ein Mann und sein Hut. Das ist ein Vertrauensverhältnis. Mehr: eine Liebesbeziehung. Beide sind unzertrennlich, manchmal auf lange Zeit. Bei mir ist es jetzt gerade, in der kalten Jahreszeit, diese dunkelgraue Wollkappe. Wir lernten uns in Frankfurt kennen. Nach zehn Minuten waren wir zusammen. Manchmal trennen wir uns: nachts, im Bett, notgedrungen. Andreas Voigtländer ist nicht nur einfach Hutliebhaber. Er ist der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Hut-Fachgeschäfte. Er spricht für 100 Kolleginnen und Kollegen und nennt seine Kunden „sagenhafte Individualisten“. Da hat er natürlich verdammt recht.

Aus Oldenburg. Aus den Niederlanden kommen die Kunden

Gerade betritt dieser Mittfünfziger den Laden, dem die langen blonden Haare über die Schulter fallen. Er schaut sich doch tatsächlich Pelzmützen an. Mit Ohrenklappen. So was würde ich nie tragen, und wäre es noch so kalt. Ich bin doch nicht Lederstrumpf.
Aber, siehe oben: Ein Mann und sein Hut finden sich. Der Mann mit der Pelzmütze zieht glücklich von dannen. Zu Mühlenbeck kommen die Leute von weither. Aus Oldenburg. Aus den Niederlanden. Ein Karikaturist aus München kauft hier regelmäßig ein. Es geht natürlich um das Image des Mannes. Beim Stetson, der aus den USA zu uns kam, spielt mit Sicherheit der Wilde Westen eine Rolle. Das abendliche Lagerfeuer. Ein Mann reißt an seinem Stetson ein Zündholz an, im Hintergrund wartet sein treuer Mustang…
Bloß keine Illusionen. Zündhölzer hatten damals im Westen die wenigsten. Außerdem bin ich lange schon Nichtraucher. Der Stetson wird übrigens für den deutschen Markt mittlerweile in Sachsen produziert. So prosaisch ist die Wahrheit. Nein, meine Liebe gehört ganz anderen Hüten.

Die Hüte kommen direkt vom Werk

Ich warte schon mal geduldig, bis mein Borsalino in Karamell aus Italien eintrifft. Das kann dauern. Er kommt direkt vom Werk. Doch dafür entschädigt mich das erste Kennenlernen. Die schlichte Eleganz. Die noble Gestalt. Wir passen einfach zueinander. Ein Borsalino ist der ideale Begleiter für Oper und Schauspiel. Er wahrt auch nach dreieinhalb Stunden „Hamlet“ noch die Form. Im Frühjahr beginnt wieder die Saison der Panamas. Die, anders als der Name erwarten lässt, in hauptsächlich in Ecuador Kolumbien gefertigt werden. Ein guter Panama ist nicht einfach nur ein Strohhut. Er bedeutet Lebensfreude. Mit dem Panama im Sommer am Fluss sitzen, eine Flasche Bier in der Hand. Raddampfer ziehen den Mississippi hinauf, ein langer, dunkler Pfeifton, Baumwollpacken werden verladen. Egal, dass es nur der Main kurz vor der Offenbacher Schleuse ist…

Ein Mann und sein Hut, das kann eine lange Leidenschaft sein

Bei Mühlenbeck ist ein alter Hut mehr als ein alter Hut. Erika Sommerfeld, die Modisten-Meisterin, kümmert sich gerade hingebungsvoll um einen Zylinder, Jahrgang 1910. „Familienerbstück“, sagt sie. Er erwacht zu neuem Leben. Denn ein Mann und sein Hut, das kann eine lange Leidenschaft sein. Eine kühne Behauptung: Männer kommen ihren Hüten näher als Frauen ihren Schuhen. Hat das nicht Adolf Tegtmeier gesagt? Wer weiß das schon so genau. Aber jetzt heißt es, das Paradies zu verlassen. Obwohl ich über so viele Hüte noch kein Wort verloren habe. Dort wartet zum Beispiel ein Akubra. Aber bei diesem Australier aus dem Outback springt irgendwie kein Funke über. Draußen ist es kalt. Rasch die Wollkappe aufgesetzt. Oh Gott: Ich hab sie ja die ganze Zeit über getragen.

Quelle: FR-online  Von Claus-Jürgen Göpfert

muehlenbeck        B_MG_1636_web       B_MG_1410_web        B_MG_1424_web        B_MG_1443_web        B_MG_1462_web        B_MG_1485_web        B_MG_1496_web       B_MG_1504_web        B_MG_1517_web        B_MG_1539_web        B_MG_1545_web        B_MG_1566_web